Gefühlvoll mit Füßen getreten

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Am 6. Mai war in der Berliner Philharmonie etwas Außergewöhnliches zu erleben: Die Berliner Symphoniker und der Pianist Roberto Prosseda führten das "Magnificat" des italienischen Komponisten Cristian Carrara auf.

Carrara (Jahrgang 1977, links im Bild) nennt sein Werk aus dem Jahr 2011 eine "Meditation". Der Titel lässt ein Chorwerk erwarten, doch nein: Dirigent Lior Shambadal und sein Orchester begleiteten ein Piano-Pédalier. Piano was? Auf Deutsch heißt das lange vergessene Instrument Pedalklavier. Einfach gesagt handelt es sich um ein Klavier mit zusätzlichem Orgelpedal, das der Pianist mit den Füßen bedient. Robert Schumann war überzeugt, es sei das Instrument der Zukunft. Auch Alkan, Saint-Saens und Gounod schrieben für das Pedalklavier.

Cristian Carrara hat das Instrument wiederentdeckt, und ein italienischer Klavierbauer hat ihm ein zeitgemäßes Modell gebaut: Unter einem Konzertflügel ist ein weiterer, beinloser Flügelkorpus platziert, davor das Pedal. Mit 37 Tönen bietet es einen etwas größeren Tonumfang als das übliche Orgelpedal.

Sehen Sie das Instrument hier, und hören Sie hier Carraras "Magnificat".

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