Musikmesse: Neuerscheinungen für Streicher und Klavier

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Als Klagelied vertonte Stephen Hough in „The Loneliest Wilderness“ ein Gedicht von Herbert Read. In diesem betrauert der ehemalige Frontoffizier rückblickend die Kriegsverluste in seiner Kompanie. Mit Quartabgängen, dem leeren Quartklang und einer aufsteigenden Terzskala verdeutlicht Hough in dieser Elegie für Solo-Violoncello und Orchester motivisch das Leid von Krieg und Terror.

Helligkeit und Dunkelheit, irrationale Ängste aber auch Mystik und Magie der Nacht in einer pulsierenden Stadt – das sind die Themen der „Piano Sonata No. 2“ von Stephen Hough. Das Werk mit dem Untertitel „Notturno luminoso“ beleuchtet das urban-nächtliche Treiben unter verschiedenen Blickwinkeln. In den drei musikalischen Ideen dienen die Vorzeichen der Abgrenzung unterschiedlicher Aspekte: Kreuze verdeutlichen Helligkeit, die B-Vorzeichen hingegen Dunkelheit. Die Auflösung sämtlicher Versetzungszeichen symbolisiert die blanke Irrationalität.

Die melancholische, spätromantische Komposition „Souvenir“ von Franz Drdla für Solovioline und Klavier diente Heinz Bethmann als Bearbeitungsvorlage. In seiner Fassung für Solovioline und Streicher bleibt die Solostimme erhalten. In der Bearbeitung für ein Streichensemble wird die Melodie auf alle Stimmen verteilt. Die Lebhaftigkeit des Stückes wird dadurch gesteigert. In beiden Fassungen des Werkes können die Streicherstimmen solistisch oder mehrfach besetzt werden.

Ein Werk für Solo-Violine mit Klavierbegleitung erscheint mit Charles Kalmans „Episode“. Als Sohn Emmerich Kálmáns vollendete er dessen Operette „Arizona Lady“. Neben Musicals schrieb er zahlreiche Chansons und widmete sich der Filmmusik. Das konzertante Musikstück „Episode“ wirkt wie eine Erzählung der Solo-Violine. Nach einem allmählichen Spannungsaufbau bis zum musikalisch durch Tempo und Vortrag verdeutlichten Höhepunkt wird die anfängliche Stimmung wieder zurückgewonnen und die Erzählung abgerundet.

Die Viola stand noch nie im Mittelpunkt der Solokonzertliteratur. Lionel Tertis (1876-1975) versuchte basierend auf seiner Erfahrung als Bratschist und Viola-Professor, diese Lücke zu schließen. Wie bereits in seinem ersten Album finden sich in „A Second Lionel Tertis Album“ Konzertstücke für Viola und Klavier. Neben einer Eigenkomposition beinhaltet der Sammelband Bearbeitungen einzelner Werke von Giovanni Battista Grazioli, Frederick Delius, Eric Coates, Johannes Brahms und Joseph Sulzer.

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