Jazzig-verruchtes Lebensgefühl in Berlin

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1932 in Berlin uraufgeführt, holt die Komische Oper Berlin nach über 80 Jahren Paul Abrahams „Ball im Savoy“ an ihren Ursprungsort zurück.
Mit dieser Operette schaffte der jüdisch-ungarische Komponist ein Meisterstück zum Libretto von Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda. Bis heute gilt sie als eine der spektakulärsten Jazz-Operetten der Weimarer Zeit. In zwei Akten entführt der Komponist seine Zuhörer auf einen feucht-fröhlichen Ball im Hotel Savoy. Allerhand Liebesverflechtungen und das Schwanken zwischen Freizügigkeit und ehelicher Treue spiegeln das ausgelassene Lebensgefühl dieser Zeit wider. Die Oberflächlichkeit bürgerlicher Moralität wird dabei deutlich. Die verrückte und temporeiche Komödie rund um die Liebe und den spanischen Tanz Paso Doble wird geprägt durch weltoffene Charaktere, jazzige Foxtrottklänge und glänzende Shownummern. Typisch für Abraham ist die musikalisch dichte Struktur und die komplizierte, teils mutige Harmonik.

Die Premiere an der Komischen Oper Berlin am 9. Juni 2013 war bereits ein voller Erfolg. Eine Presseschau finden Sie hier. Noch bis Oktober steht „Ball im Savoy“ dort auf dem Spielplan. Die Aufführungen beruhen auf der bühnenpraktischen musikalischen Rekonstruktion von Henning Hagedorn und Matthias Grimminger. Solche Auseinandersetzungen mit den historischen Bedingungen der Operette erlauben es, diese häufig vernachlässigte Gattung in einem neuen Licht zu sehen.

Weitere Informationen zu der Operette Paul Abrahams finden Sie hier.

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